Die Kunst des Tapezierens

Tipps & Tricks für Anfänger und Fortgeschrittene

Die Kunst des Tapezierens: Praktische Ratschläge für Anfänger und Fortgeschrittene

Tapezieren: die einen lieben es, die anderen hassen es; selten gibt es etwas dazwischen. Doch mit einigen praktischen Ratschlägen und der richtigen Vorgehensweise schaffen es Anfänger und Fortgeschrittene ganz einfach, die vielfältigen Wandbeläge anzubringen.


Das Tapezieren ist eine wichtige gestalterische Technik, um Räume zu verschönern und persönlichen Stil zu verleihen. Es ermöglicht die Verwandlung von einfachen Wänden in kunstvolle Oberflächen und schafft eine angenehme Atmosphäre. Durch die Auswahl von Tapetenmustern und -farben kann die Stimmung eines Raumes beeinflusst werden, sei es durch eine beruhigende Farbpalette oder auffällige Designs. Zudem dient das Tapezieren auch dem Schutz der Wände vor Verschmutzungen und Beschädigungen. Insgesamt trägt das Tapezieren dazu bei, Wohn- und Arbeitsräume individuell und ansprechend zu gestalten, was seine Bedeutung für Heimwerker und Profis unterstreicht.

Was dich in diesem Artikel erwartet:

Aufbau einer Tapete

Eine Tapete kann unzählige Muster und Farben besitzen. Außerdem gibt es unterschiedliche Trägermaterialien, auf denen die Tapete aufgebracht ist. Dazu zählen Trägerarten wie:

Der traditionellste Träger. Es ist leicht, preiswert und einfach zu verarbeiten. Durch ihre geringe Dicke sind Papiertapeten eher für glatte Untergründe mit wenig Beanspruchung geeignet. Zudem sollte der Raum sehr trocken sein.

Das textile Material ist sehr stabil und reißfest. Vliestapeten sind leicht zu verarbeiten und können mit einem Kleisterauftrag direkt auf der Wand, anstatt auf der Tapetenrückseite verarbeitet werden.

Diese Art der Tapeten eignet sich besonders gut in hochfrequentierten Räumen.

Durch den Überzug mit Vinyl sind diese Tapeten wasserabweisend und leicht zu reinigen. Aufgrund ihrer Robustheit sind sie gut für Badezimmer, Küchen und feuchte Umgebungen geeignet.

Ihre Oberfläche kann glatt, geprägt oder mit einer textilen Struktur ausgestattet sein.

Hier kommen Stoffe wie Leinen, Seide oder Baumwolle zum Einsatz. Sie erfordern besondere Aufmerksamkeit während der Verarbeitung und sind weniger belastbar als Vinyltapeten. Sie werden mit einem speziellen Kleber aufgebracht. Dennoch gehört die Textiltapete zu den Luxusmodellen unter den Tapeten und sorgt für eine warme und edle Atmosphäre.

Gras, Bambus oder Kork kommen hier zum Einsatz. Diese Materialien sorgen für eine organische Oberfläche im Raum. Durch die Naturmaterialien ist es wichtig, diese Tapetenart sorgfältig zu pflegen und vor Feuchtigkeit zu schützen. Sie gelten als umweltfreundlich.

Doch eine Tapete verfügt über mehr als nur eine Trägerschicht. Deshalb ist es wichtig, den gesamten Aufbau einer Tapete zu kennen:

Trägeraufbau

Die Trägerschicht verleiht der Tapete ihre Stabilität und Struktur.

So bezeichnet man die sichtbare Oberfläche einer Tapete. Die Dekorschicht kann mit Mustern, Strukturen oder Farben versehen sein.

Ist eine Tapete zusätzlich gegen äußere Einflüsse wie Feuchtigkeit, Verschmutzung oder Abnutzung geschützt, erfordert dies immer eine zusätzliche Oberflächenbeschichtung. Diese kann matt, glänzend oder sogar strukturiert sein.

Tapeten mit einer Oberflächenbeschichtung sind allgemein deutlich haltbarer und robuster.

Sie befindet sich natürlich auf der Rückseite der Tapete. Mithilfe dieser Schicht kann die Tapete an die Wand angebracht werden. Es gibt mittlerweile Tapeten, die dadurch aktiviert werden, dass man sie mit Wasser oder einem speziellen Tapetenkleister benetzt.

Einige Hersteller und Tapetentypen verwenden zusätzlich Schichten, wie eine Isolier-, Akustik- oder Schimmel-Schutzschicht. Hierbei ist es wichtig, den Anweisungen des Herstellers zu folgen und entsprechende Werkzeuge zu verwenden.

Chargen-Nummer einer Tapete

Diese Nummer ist für den Einkauf der Tapete und die weitere Verarbeitung wichtig. Sie gibt den Produktionsprozess an, in dem sie hergestellt wurde. Alle Tapeten mit einer einheitlichen Chargen-Nummer sind absolut identisch bezüglich:

  • Farbton
  • Muster
  • Qualität

Die Wahrscheinlichkeit, dass Fehler auftauchen, ist dadurch stark minimiert. Stellst du nach dem Kauf fest, dass die Chargen-Nummer nicht identisch ist, solltest du: a) gut vergleichen oder b) nach Möglichkeit die unterschiedlichen Chargen-Nummern so verarbeiten, dass sie immer eine gesamte Fläche einnehmen. Also von Ecke zu Ecke.

Durch den veränderten Lichteinfall auf den unterschiedlichen Wänden eines Raumes kann die Trägheit des Auges ausgenutzt und eventuelle, kleine Farbabweichungen optisch übersprungen werden – die Tapete wirkt dann überall gleichfarbig.

Tapeten und die Verarbeitungs-Symbole

Auf dem Einleger einer Tapetenrolle sind stets ominöse Symbole abgebildet. Tatsächlich geben diese einen schnellen Überblick über die Verarbeitungsweise der jeweiligen Tapete:

Lichtbestaendig

Meistens in Zahlen von 1 bis 5 dargestellt. Die 5 steht dabei für die höchste Lichtechtheit. Diese Zahl gibt Auskunft darüber, ob die Tapete ihre Farbe und Qualität bei direkter Sonneneinstrahlung behält oder verblasst.

Waschbestaendigkeit

Die Oberfläche kann mit einem feuchten Tuch oder mildem Reinigungsmittel abgewischt werden, wenn diese verschmutzen sollte.

Auch hier gibt eine Skala von 1 bis 3 Aufschluss darüber, wie scheuerbeständig oder abriebfest die Tapetenoberfläche ist. Auch hier steht die höchste Zahl für die höchste Oberflächenfestigkeit.

Gerne wird dies Symbol auch mit einer Hand, die mit einem Lappen über die Tapete wischt, dargestellt.

Ansatz

So wird angezeigt, dass das Muster über keinen Rapport verfügt und die Stoßkanten einfach aneinandergesetzt werden können.

Der Rapport wird auch als Verschnitt bezeichnet. Dieser gibt Auskunft darüber, in welchem Abstand sich das Muster wiederholt. Deshalb ist es immens wichtig, sich diesen bei der Rechnung der benötigten Tapeten unbedingt einzurechnen.

Beispiel:

Ein Rapport von 50 cm

Die Wand ist 2,50 m hoch

Eine Tapetenrolle verfügt über 10 m Tapete

Schon bei der ersten Bahn muss darauf geachtet werden, wie sich das Muster verteilt. Einige Tapeten können bei der ersten Bahn direkt angesetzt werden.

Die zweite Bahn muss mindestens 50 cm länger sein als die erste, da das Muster sich erst alle 50 cm wiederholt.

Dieses Prinzip setzt sich bei allen Bahnen fort. Sodass man aus einer 10 m Tapetenrolle maximal 3 Tapetenbahnen herausbekommt. Der Rest ist Verschnitt.

Bei derartigen Tapeten bietet es sich an, den Zuschnitt der einzelnen Tapetenbahnen im trockenen Zustand vorzubereiten und sich die jeweilige Bahn zu nummerieren, um später den Überblick nicht zu verlieren.

Dies Symbol kennzeichnet Tapeten, die gestürzt geklebt werden müssen. Was heißt aber gestürzt? Das bedeutet, dass jede 2. Tapetenbahn gedreht werden muss, um Muster und Farbton zu erhalten.

Auch hier empfiehlt es sich, die Bahnen im trockenen Zustand zuzuschneiden und mit einem Kreuz oder Pfeil an der Seite zu kennzeichnen, die oben ist.

Verarbeitung

Auch diese sollten nicht ignoriert werden. Hier gibt der Hersteller Hinweise über die Einweichzeit und spezifische Verarbeitungshinweise für die jeweilige Tapete.

Eine Tapete richtig kennzeichnen

Um eine Tapete richtig zu kennzeichnen, bedarf es lediglich eines Bleistifts. Bitte keine Filzstifte oder Kugelschreiber verwenden, da der Farbstoff ansonsten durch die Tapete dringen kann und auf der Oberfläche unschöne Flecken hinterlässt.

Deshalb gilt: alle Markierungen nur mit dem Bleistift ausführen, leicht aufdrücken, ohne durchzudrücken und nur die Rückseite der Tapete für Markierungen verwenden.

Auf die Tapete: fertig – los!

Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Zuerst kommt die Vorbereitung:

Vorbereiten der Wände fürs Tapezieren

Ablösen der Tapete

Wer Sorge hat, sollte den Strom für den Raum am Sicherungskasten ausschalten.

Um unnötige Aufräumarbeiten zu vermeiden, kann man den Boden vor der zu tapezierenden Wand mit einer Folie abdecken. Aber Vorsicht, die Folie kann rutschig werden.

Zuerst sollte die alte Tapete vollständig entfernt werden. Dazu eignet sich am besten eine Zerstäuberpumpe mit 5 Liter Wassertank.

Alle Türen und Fenster sollten geschlossen werden, um die eingebrachte Feuchtigkeit im Raum zu halten.

Jetzt heißt es Wasser, Marsch! Und zwar reichlich. Es wird kein zusätzlicher Tapetenablöser im Wasser benötigt. Insbesondere beim feinen Zerstäuben kann dieser für die Lunge schädlich sein.

Natürlich kann man auch althergebracht den Quast für den Wasserauftrag nutzen, aber diese Methode dauert deutlich länger und ist kräftezehrender.

Dass die Tapete gesättigt ist, also kein Wasser mehr aufnehmen kann, erkennt man daran, dass sich auf der Oberfläche Wassertropfen bilden.

Erst, wenn die Tapete sichtbare Blasen schlägt, kann man beginnen, die Tapete abzuziehen.

Tapeten, die mit Latexfarbe oder sogar Lack gestrichen wurden, sollten mithilfe einer Igelrolle oder eines Cuttermessers perforiert oder eingeschnitten werden.

Anschließend sollte die zuvor ausgebreitete Folie die abgelöste Tapete aufgefangen haben. Nun kann diese eingeschlagen und in Säcke verpackt werden.

Wer Zeit hat, sollte nun die Fenster und Türen öffnen und die Wand über Nacht trocknen lassen.

Am nächsten Tag kann die Wand mit einem Rakel abgeschabt werden. Dabei lösen sich auch noch die kleinen Tapetenreste, die beim Abziehen übrig geblieben sind.

Löcher, Risse und Unebenheiten

Löcher lassen sich mit einer Spachtelmasse auffüllen. Je nach Tiefe kann eine ein- oder zweimalige Spachtelung nötig sein.

Unebenheiten können mit Spachtelmasse ausgeglichen werden.

Kleinere Risse lassen sich ebenfalls ausspachteln. Bei tieferen oder breiteren Rissen sollte eine keilförmige Öffnung erfolgen. Anschließend kann mit einer Gipsbinde oder einer Armierungsgaze der Riss verspachtelt werden.

Für das Beseitigen von Löchern, Rissen und Unebenheiten können eventuell mehrere Spachtelgänge nötig sein.

Nachdem alles gut getrocknet ist, können die Spachtelränder auf unterschiedliche Weise geglättet werden:

  • Mithilfe von Schleifpapier
  • Mithilfe von Schleifmaschinen
  • Mithilfe von Wasser, Pinsel oder Schwamm

Welche Variante bevorzugt wird, liegt an einem selbst und an der Qualität, die herzustellen ist.

Unter Umständen kann es erforderlich sein, den Untergrund auf Q4 zu glätten. Q4 = Qualitätsstufe 4 = 2 vollflächige Spachtel- und Schleifgänge.

Wer möchte, kann die Ecken mit Spachtelmasse oder Acryl sauber und akkurat versiegeln, um eine schönere Abschlusskante zu erzeugen.

Tiefengrund auftragen

Der Tiefengrund ist dazu da, den Untergrund zu festigen und einen gleichmäßig saugenden Untergrund herzustellen – dies bezeichnet man als „Egalisierung“. Außerdem lässt sich Tapete zu einem späteren Zeitpunkt besser ablösen als ohne den Einsatz von Tiefengrund.

Deshalb ist es wichtig, dass eine ausreichende Menge Tiefengrund auf den Untergrund aufgebracht wird. Hast du zu viel aufgebracht und den Untergrund übersättigt, so erkennst du das nach der Trocknung an einer „speckigen“ oder glänzenden Oberfläche.

Eine derartige Oberfläche entsteht durch das Ausschwemmen des Bindemittels. Passiert dies, ist es für alle nachfolgenden Beschichtungen problematisch, eine Anhaftung herzustellen.

Am besten schleifst du die übersättigten Stellen, um so die ausgeschwemmte Bindemittelschicht wieder abzuschleifen.

Bei einem fleckigen Bild solltest du glänzende Stellen schleifen und noch nicht gesättigte Stellen mit Tiefengrund nachbehandeln.

  • lösemittelhaltig
  • ⁣Lösungsmittelfrei

Wofür du dich entscheidest, hängt von deinem Untergrund ab:

Lösemittelhaltiger Tiefengrund dringt sehr tief ein und eignet sich für den Außenbereich. Im Innenbereich bei guter Lüftung des Raumes. Beton, Putz und Gips können bedenkenlos behandelt werden.

Lösemittelfreier Tiefengrund hat eine geringere Eindringtiefe und ist für den Innenbereich bestens geeignet. Gipskarton, Gipsfaserplatten, Gips-Kalk-, Kalk- und Kalk-Zement-Untergründe.

Tiefengrund sollte stets in mehreren dünnen Schichten aufgebracht werden. Diese können auch in einem Nass-in-Nass-Auftrag erfolgen.

  • Sprühauftrag
  • Rollauftrag
  • Auftrag mit Quast

Der Auftrag im Sprühverfahren ist immer mit einer Belastung der Atemluft verbunden. Deshalb sollte hier auf den Atem- und Hautschutz geachtet werden.

Dies gilt auch für lösemittelfreien Tiefengrund, da dieser ebenfalls Zusätze wie Benzisothiazol-3(2H)-ON und Gemische aus 5-Chlor-2-Methyl-2H-Isothiazol3-ON und 2-Methyl-2H-Isothiazol-3-ON enthalten und unter Umständen allergische Reaktionen auslösen können.

Zudem solltest du bedenken, dass du nur eine hauchdünne Schicht aufbringst, die nicht sehr tief in den Untergrund eindringen kann und du deshalb mehrfach sprühen musst.

Beim Rollauftrag bringst du zwar eine große Menge Tiefengrund auf, aber die Gefahr einer Übersättigung ist bei dieser Technik höher.

Der Auftrag mit dem Quast ist sicherlich die anstrengendste Methode, aber auch die effektivste. Hier kannst du den Tiefengrund richtig in den Untergrund einmassieren.

Tiefengrund lässt sich übrigens bei Bedarf ganz einfach einfärben. Hier ist lediglich darauf zu achten, dass sich Farbe und Tiefengrund miteinander vertragen. Außerdem sollte die hohe Viskosität unbedingt erhalten bleiben!

Trocknungszeiten einhalten! Bei Tiefengrund ist unbedingt die Vorgabe des jeweiligen Herstellers einzuhalten. Diese liegt meistens zwischen 24 und 48 Stunden.

Nach der Trockenzeit sollte der Untergrund noch einmal mit einem Rakel abgefahren werden, um eventuelle Körnchen und Tapetenreste zu entfernen.

Vorgrundieren

Solltest du bei allen Tapeten, die besonders dünn sind, ansonsten läufst du Gefahr, dass der ungleichmäßige Untergrund durchschimmert. Das ist ein Ärgernis, das sich leicht vermeiden lässt.

Tipp: Möchtest du eine farbige Tapete kleben, dann kann es sich als vorteilhaft erweisen, den Untergrund mit einem entsprechend farbigen Vorstrich zu versehen. Sollte eine Naht mal nicht 100 % perfekt aneinander liegen, so überspringt das Auge den Mangel eher, als wenn eine blaue Tapete geklebt wird und der Untergrund weiß ist.

Tapezieren

Endlich geht es los, das Tapezieren beginnt. Du legst dir all dein Werkzeug zurecht:

Werkzeuge

Welches Werkzeug du benutzt, ist abhängig von deiner Vorliebe und der Tapete:

  • Bleistift
  • Zollstock (auch Gliedermaßstab genannt)
  • Lot oder Wasserwaage
  • Schlagschnur
  • Lappen oder Schwamm
  • Cuttermesser oder Schere
  • Dose oder Ähnliches für abgenutzte Cuttermesserklingen
  • Nahtroller
  • Andrückwalze oder Tapetenwischer
  • Rakel (Abreißschiene) und Japanspachtel (Wähle für Raufasertapete eine gezahnte Abreißschiene)
  • Tapeziertisch
  • Eventuell Haumesser und Hauschiene
  • Eimer für Kleister
  • Eimer für Wasser
  • Quast oder Tapeziermaschine

Berechnung der Tapete

Um die benötigte Tapete zu berechnen, gehst du wie folgt vor:

Für Tapeten, die der Eurorolle (0,53 cm x 10,05 m) entsprechen, gilt folgende Formel:

Raumumfang (m) x Raumhöhe (m) : 5 = Anzahl Eurorollen

In dieser Rechnung ist bereits die Zugabe enthalten. Was heißt das? Du solltest immer ein paar Zentimeter zur Länge hinzugeben. Das machst du, weil nicht alle Decken exakt gerade an die Wandfläche ansetzen, so hast du immer einige Zentimeter, um eventuelle Unebenheiten auszugleichen. Normalerweise reicht es aus, wenn du die Fußleiste mit übermisst und in die Höhe einberechnest.

Bei Mustertapeten, die Rapport enthalten, sollte der Verschnitt unbedingt einberechnet werden:

Raumumfang (m) x (Raumhöhe (m) + Verschnitt (cm)) : 5 = Anzahl Musterrollen

Raufasertapeten berechnest du so:

Raumumfang (m) x Raumhöhe (m) : 17 = Anzahl-Raufaser-Rollen mit 33 m

Raumumfang (m) x Raumhöhe (m) : 13 = Anzahl-Raufaser-Rollen mit 25 m

Was ist mit Fenstern und Türen? Als Faustformel gilt: Fenster, Türen und sonstige Öffnungen wie Durchgänge werden bis einer Größe von 2,5 m² übermessen (also ignoriert). Alles, was darüber liegt, wird bei der Berechnung abgezogen.

Nischen und Laibungen werden separat berechnet und hinzuaddiert (aufaddiert).

Tipps und Tricks für das Tapezieren

Kommen wir zu ein paar kleinen Tipps und Tricks, die dir das Tapezieren erleichtern:

Das bedeutet, dass du immer an der Wandecke beginnst, an der sich ein Fenster befindet. Von dort aus arbeitest du in die andere Ecke hinein und kannst auf diese Weise die Stöße besser und sauberer aneinanderlegen, da du keinen zusätzlichen Schattenwurf hast, der das Anlegen verzerren kann.

Du möchtest anschließend wieder das Regal oder das Bild an der gleichen Stelle anbringen? Kein Problem, verwende Streichhölzer oder Nägel, die du in die Löcher steckst. Vorsicht beim Tapezieren, dass du dich nicht verletzt. Aber im Regelfall sticht der Nagelkopf oder das Streichholz einfach die vorgekleisterte Tapete.

Raufasertapete

Raufasertapete wird immer gerissen und nie geschnitten! Durch die kleinen Holzraspel wirst du einen Schnitt immer sehen. Durch das Reißen entsteht eine ungleiche Kante, die um ein Vielfaches unauffälliger ist.

Am besten, du verwendest ein Rakel (Abreißschniene) mit Zähnen. Das erleichtert dir das Abreißen erheblich. Natürlich kannst du auch eine glatte Abreißschine nutzen, wirst aber feststellen, dass das Zureißen der Raufaser etwas schwieriger ist.

Der Grund hierfür ist sehr einfach: nicht jede Ecke ist 100 % gerade und exakt gearbeitet. Vor allem im Altbau gibt es selten gerade Ecken.

Für eine 53 cm Tapetenbahn:

  • Du beginnst in der linken Ecke.
  • Miss von der Ecke 50 cm und setze dir im oberen Drittel eine dünne Markierung mit einem Bleistift. Am besten einen Strich von mindestens 30 cm Länge.
  • Nun kannst du deine erste Bahn rechts von dieser Linie anlegen und sauber nach unten ankleben.
  • Die zweite Tapete setzt du nun links von deiner ersten Bahn an. Da du hier nur eine Breite von 50 cm zum Kleben hast, wird die Bahn auch bei einer ungeraden Ecke reichen, um keine Lücken zu verursachen.
  • Die dritte Bahn kannst du nun ganz normal weiter an deine zuerst geklebte Bahn (die zweite von links) ansetzen und die Wand fertig tapezieren.
  • !!! Achtung !!! Bei Mustertapeten unbedingt auf die Reihenfolge achten, auch, wenn du mit der zweiten Bahn zuerst beginnst.

Nutze beim Tapezieren Japanspachtel, um kleinere Einschnitte wie Steckdosen, Fensterbänke und Ähnliches besser zu kontrollieren.

Dein großes Rakel sollte immer über die gesamte Tapetenbreite reichen. So kannst du längere und sauberere Schnitte ausführen.

Für Raufaser-Tapeten gibt es Abreißschienen mit Zähnen. Diese erleichtern das Ab- und Zureißen der Raufaser erheblich.

Wenn du mit einem Cuttermesser arbeitest, gewöhne dir an, die Abbruchklingen in einer Dose oder ähnlichem zu sammeln. Das reduziert die Verletzungsgefahr und du kannst sie separat entsorgen, ohne dass sie in einem Sack zu einer unkalkulierbaren Gefahr werden. Nutze zum Abbrechen der Klingen die Rückseite deines Cuttermessers. Es hat nicht umsonst diesen kleinen Spalt, mit dem du die Klinge sicher abbrechen kannst.

Vermeide Doppelschnitte. Solltest du einen Doppelschnitt beim Tapezieren machen müssen, so verwende immer eine neue Klinge! Sei vorsichtig mit dem Druck, den du ausübst, damit du keine Kerbe in den Untergrund schneidest.

Gewöhne dir generell an, dass du deine Klingen häufig wechselst und du wirst feststellen, dass es einen deutlichen Unterschied in der Verarbeitung macht.

Für Schnitte gilt ganz allgemein, dass du immer darauf achten solltest, diese geschickt zu platzieren. Hast du eine längs gestreifte Tapete? Dann können Querschnitte sich deutlich abzeichnen, versuche deshalb, die Schnitte der Musterung anzupassen. Diesen Tipp solltest du beachten, auch wenn du um ein Hindernis, wie ein Ofenrohr, herum tapezieren musst.

Prüfe immer, ob Fenster und Türen gerade eingesetzt wurden, bevor du diese vertrauensvoll als Anlegepunkt verwendest.

Reinige deine Werkzeuge zwischendurch mit klarem Wasser. Sollte bei der Naht Kleister herausquellen, solltest du diesen vorsichtig mit einem feuchten Schwamm oder Tuch abnehmen und anschließend mit einem fusselfreien Tuch trocken wischen. Vorsicht, einige Tapeten sind sehr empfindlich.

Arbeite sauber und ordentlich und:

Bewahre immer den Überblick und die Ruhe!

Abschlussarbeiten: so geht’s nach dem Tapezieren weiter

Räume alles auf und entferne überschüssigen Kleister von Türen, Fenstern, Fensterbänken, Heizkörpern und dem Boden. Schau dir die Nähte und Abschlusskanten noch mal genau an und arbeite diese gegebenenfalls abermals nach.

Entferne Kleister von der Decke und arbeite hier mit der Deckenfarbe noch einmal sauber nach. !!!Achtung!!! dass nichts an Farbe auf die frische Tapete tropft. Eine ruhige Hand und Vorsicht sind hier oberstes Gebot.

Ist alles sauber und eingeräumt, kannst du dir auf die Schulter klopfen! Du hast es geschafft! Glückwunsch!

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